Erkältung – diese Hausmittel helfen wirklich |

Natalie hats erwischt. Ärgerlich! Dann die gut gemeinten Ratschläge: „Zieh die Nase hoch, bloß nicht schnäuzen.“ „Quarkwickel sind super.“ „Hühnersuppe hilft mir immer!

“ „Geh in die Sauna, alles schön rausschwitzen.“ „Trink mal ein warmes Bier!“ „Zwiebelsäckchen helfen bei Ohrentzündung.“ „Küssen stärkt die Immunabwehr.“ Küssen gegen Erkältung?

Ob das hilft? Und was taugen die Hausmittel? Hausarzt Ralph-Michael Hönscher ermutigt seine Patienten, bei ersten Beschwerden selbst aktiv zu werden. Es ist wichtig, schon mal in die Trickkiste reinzugreifen, Hausmittelchen zu benutzen, um die ersten Symptome zu bekämpfen und auch as Immunsystem etwas zu fördern.

Da gibt es einiges.

Das will Natalie mal ausprobieren. Los gehts mit der Hühnersuppe. Da hat ihre Oma schon drauf geschworen. Ein paar Hühnerbeine und Suppengemüse ’ne ganze Weile köcheln lassen. Aber was ist da jetzt drin, das Natalie helfen soll?

Die wunderbare gute alte Hühnersuppe. Das Hausrezept von Oma hat viele Mineralien, viele Vitamine und Eiweiße, die dafür sorgen, dass das Immunsystem beeinflusst wird. Das sorgt z.B. dafür, dass Immunzellen, weiße Blutkörperchen, die sonst in die Schleimhäute einwandern das nicht tun und dadurch die Schwellung abnimmt.

Das Immunsystem wird durch Zink z.B. auch aktiviert. Zink liefert v.a.

das Hühnerfleisch. Außerdem tut die warme Suppe einfach gut, sorgt für ausreichend Flüssigkeit und liefert Nähr- und Mineralstoffe. Auch eine vegetarische Suppe mit Ingwer und Chili kann helfen.

Das hemmt die Entzündung und löst den Schleim. Ja, das hat funktioniert.

Von der Suppe läuft Natalies Nase jetzt so richtig. Aber wie war das? Nase hochziehen statt Schnäuzen? Was soll das denn bringen? Nasennebenhöhlen sind normalerweise gut belüftet, damit die Schleimhaut Erreger gut abtransportieren kann.

Bei heftigem Prusten wird das Sekret mit all den Krankheitserregern in die Nasennebenhöhlen gedrückt. Verstopft der Schleim die Hohlräume, entstehen hier leicht Entzündungen. Die können bis ins Mittelohr reichen. Vorteil beim Hochziehen, auch wenn es unangenehm klingen mag und der eine oder andere das für keine gute Etikette hält, ist, dass der Schleim in den Magen kommt und die Magensäure alles vernichtet, was da an Viren und Bakterien drin ist. Wer die Nase lieber schnäuzen will, sollte auf Folgendes achten: Immer nur ein Nasenloch nach dem anderen zu schnäuzen.

Das Ganze mit einer gewissen Ruhe zu machen und nicht zu heftig, weil dann sollte es auch nicht zu Problemen kommen. So macht es auch Natalie: Sie hält dabei jeweils ein Nasenloch zu. So kann der Druck aus dem anderen nach außen entweichen.

Wirklich lästig diese Erkältung. Könnte man die nicht einfach ausschwitzen?

Heißer Dampf hilft doch auch, die Nase freizumachen? Die Sauna-Hitze regt den Kreislauf stark an, dadurch schlägt Natalies Herz schneller und ihre Körpertemperatur steigt an, auf bis zu 39°C. Das ähnelt einem Fieber, mit dem der Körper ja bekanntermaßen Erreger bekämpft. Aber ist das jetzt wirklich gut für Natalie? Eine Erhöhung der Kerntemperatur ist also schon mal sehr, sehr sinnvoll.

Generell sind Saunagänge gut, um das Immunsystem zu stärken. Wenn wir aber jetzt krank sind, ist es etwas schwieriger. Wenn wir krank sind, kann so eine Belastung, eben auch Kreislaufbelastung bei Saunagängen schon zu größeren Problemen führen.

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Merke: So ein Saunagang belastet den Kreislauf, gar nicht gut bei Erkältung, genauso wenig wie Sport. Das spürt auch Natalie.

Und sie hat jetzt noch mehr Kopfweh als vorher. Also lieber entspannt zu Hause bleiben und stattdessen inhalieren. Natalie nimmt dazu Salz, Thymian- und Salbeiblätter. Das wirkt antibakteriell und schleimlösend. Dabei hilft auch der heiße Wasserdampf.

Er befeuchtet ihre Schleimhäute. Die Nase wird dabei schön frei. Aber jetzt bekommt Natalie Ohrenschmerzen. Dagegen sollen doch Zwiebelsäckchen helfen. Also erst mal Zwiebeln hacken.

Wie wirken die denn, wenn man sie aufs Ohr legt? Wichtig ist: Anwärmen. Dadurch kommt es zu einer Freisetzung von ätherischen Ölen. Schwefelverbindungen führen dazu, dass leicht die Entzündung gehemmt wird. Es kommt zu einer schmerzstillenden Wirkung.

Zwiebelsäckchen sollten bis zu einer Stunde auf dem Ohr bleiben und bis es besser wird, kann Natalie das dreimal täglich wiederholen. Nach dem Nickerchen hat Natalie Lust auf ein Getränk. Warmes Bier soll ja wahre Wunder bewirken bei Erkältung. Tatsächlich: Hopfen wirkt dank seiner ätherischen Öle und Bitterstoffe entspannend und antibakteriell. Aber Achtung: Alkohol schwächt das Immunsystem!

Zum Glück gibts alkoholfreies Bier.

Ein bisschen Honig dazu, dass verstärkt die beruhigende Wirkung des Hopfens und: Honig wirkt zusätzlich entzündungshemmend bei Natalies Halsschmerzen. Die sind gerade besonders schlimm. Quarkwickel machen war doch ein Tipp. Aber helfen die auch gegen Halsschmerzen?

Generell kennen wir Quarkwickel davon, dass wir z.B. eine Entzündung an der Haut haben, einen infizierten Insektenstich oder einen Sonnenbrand, wo man das zum Kühlen und Entzündungshemmen aufbringt.

Wenn die Entzündung im Hals ist, bis dahin kommt es nicht hin. Also keine Wickel.

Bleibt nur noch dieser Tipp: Küssen! Glückshormone satt, super fürs Immunsystem, oder? Generell ist Küssen gesund und fördert das Immunsystem, bei jedem Kuss mit Zunge sogar noch mehr, kommt es zu einem Austausch von Bakterien. Dadurch wird unser Immunsystem trainiert und gestärkt. Im Rahmen einer Erkältung bringt es nichts mehr.

Das Immunsystem ist dann schon schwer am Arbeiten. Dann kann es die Bakterien oder Viren eines anderen nicht gebrauchen. Mit dem Küssen also lieber warten, bis es besser geht. Bis dahin hilft neben bewährten Hausmitteln v.a.

Ruhe, aber auch leichte Bewegung an der frischen Luft..

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