Mit diesen Tipps bekommst du GELD ZURÜCK!

Sag mal, kann man Kaffee
von der Steuer absetzen?Keine Ahnung. Kann man ’nen Locher
von der Steuer absetzen?Ich weiß nicht. Die Steuererklärung:
der Endgegner des Erwachsenwerdens. Du fragst dich:
Wie soll das gehen?Und: Wie soll ich jemalsbei den Sonderregelungen
und Gesetzen durchblicken?Oh, nicht noch mehr. Ernsthaft jetzt?Mal ehrlich:
Sind das die Gesichter von Menschen,die mit dem Begriff
„Vorweggenommene Werbungskosten“irgendwas anfangen können?Aber früher oder spätermuss sich jeder
mit dem Thema auseinandersetzen. Je früher, desto besser. Weil: Die Steuererklärung
lohnt sich auch für Studenten und Azubis. Mit ein bisschen Glück
kriegst du sogar Cash zurück. Ganz easy, und auch ohne Belege. Wir erklären dir, wie das geht. Eine Steuererklärung
kann in Deutschland jeder abgeben. Du musst sie aber nur abgeben,wenn du im Jahr mehr
als den Grundfreibetrag verdienst. Auf den musst du keine Steuern zahlen. In deiner Steuererklärung
gibst du – einfach gesagt – an,was du im letzten Jahr verdient hast,und welche besonderen Ausgaben
du davon abziehen darfst. Einnahmen und Ausgaben
werden gegeneinander aufgerechnet. Dein Kaffeepulver
kannst du nicht davon abziehen. Die Steuererklärung
lohnt sich während der Ausbildung. Warum, fragt ihr euch?Mal ein Beispiel: Du verdienst
bei deiner Ausbildung 830 Euro im Monat,gibst aber im Jahr 1500 Euro
für Fahrten zur Ausbildungund für Fachbücher aus. Die beim Finanzamt
nennen das übrigens „Werbungskosten“. Wenn du bei der Steuererklärungdeine Werbungskosten
von deinen Einnahmen abziehst,bleiben noch 8500 Euro übrig,Dieses Abziehen nennt man
„Von der Steuer absetzen“. Das „von der Steuer absetzen“
sorgt in dem Beispiel dafür,dass du keine Steuern
an das Finanzamt zahlen musst. Also eigentlich wie Plus-
und Minus-Rechnen in der Schule. Wenn das Ergebnis der Rechnung
bei über 9000 Euro liegt,musst du jeden Euro,
den du mehr verdienst, versteuern. Du brauchst
eine „Steueridentifikationsnummer“. Die bekommst du bei deiner Geburt. Das ist so was wie
deine Seriennummer bei Vater Staat. Erfragen kannst du die Nummer
bei deinem Finanzamt. Du brauchst außerdem
deine Lohnsteuerbescheinigung. Eventuell wichtige Belege. Und Nachweise, über Versicherung
oder Mitgliedschaft im Verein. Wenn die Steuererklärung
für dich Pflicht ist,dann musst du sie
bis zum 31. Mai abgeben. Und zwar immer
für die vergangenen Jahre. Das heißt, 2018 gibst du
die Steuererklärung für 2017 ab. Wenn du die Steuererklärung
freiwillig machst,hast du bis zum 31. Dezember Zeit. Die meisten Studierenden
sind überrascht,was sie alles absetzen können. Bei einer Zweitausbildung,
einem Zweitstudium,kann man Werbungskosten absetzen. Das sind Bücher, Fachbücher,
Semesterbeiträge und vieles mehr. Da kann man
die tatsächlichen Kosten absetzen. Man hat bis zu sieben Jahre das Recht,
das rückwirkend zu machen. „Werbungskosten“
ist dein neues Lieblingswort. Damit bezeichnet man alles,was du
im Rahmen deiner Ausbildung ausgibst. Das kann der neue Laptop sein,
der neue Druckerund deine Zweitwohnung
im Ausbildungsort. Dinge über 800 Euro
ohne Mehrwertsteuerkönnen nicht auf einen Schlag
abgesetzt werden,sondern sie müssen über Jahre hinweg
abgeschrieben werden. Die Kosten deines Arbeitslaptops werden
über mehrere Steuererklärungen verteilt. Kostet er also 1000 Euro und du willst
ihn über vier Jahre hinweg benutzen,kannst du jedes Jahr 250 Euro absetzen. Allerdings gibt es nur dann Geld vom
Staat für eine Zweitausbildung zurück,wenn Steuern fällig werden. Da die meisten Studenten aber
den Grundfreibetrag nicht überschreiten,gibt es den sogenannten „Verlustvortrag“. Das heißt, du überträgst deine Ausgabenvon Jahr zu Jahr
mit der Steuererklärung beim Finanzamtund schaffst somit eine Art Steuerbonus. Das Geld, das du
in deiner Ausbildung ausgegeben hast,wird mit dem ersten Jahresgehalt
verrechnet. Und jetzt ein Beispiel dafür, warum das
deutsche Steuerrecht so gefürchtet ist:Steckst du gerade noch
in deinem ersten Studium,kannst du Ausbildungskosten
nur als Sonderausgaben absetzen. Darunter fallen dieselben Posten
wie bei den Werbungskosten,aber pro Jahr
kannst du maximal 6000 Euro absetzen. Einen Verlustvortrag,
also die Kosten später abrechnen,kannst du auch nicht. Zurzeit lohnt sich der Verlustvortrag
nur für die Zweitausbildung. Aktuell ist eine Rechtsprechung offen,
die noch nicht entschieden ist. Auch wenn du
eine Erstausbildung hast,solltest du eine Steuererklärung machen,
um den Verlust festzusetzen. Wenn sich
die Rechtsprechung entscheidet,die Erstausbildung
der Zweitausbildung gleichzusetzen,wäre es ärgerlich, wenn
man den Verlust nicht festgestellt hat. Das ist viel zu kompliziert. Am besten hat man einen Steuerberater. Der regelt alles
und ich muss mir keinen Kopf machen. Wenn man Hilfe braucht,
gibt es einen Steuerberater,der mit hohen Kosten verbunden ist. Als Alternative
gibt es Lohnsteuerhilfevereine. In einen Lohnsteuerhilfeverein
muss man eintreten. Man zahlt einen Beitrag,
tritt in den Verein einund dafür bekommt man
die Steuererklärung gemacht. Wenn man sich Hilfe sucht,
sollte man sich auch informieren,ob derjenige Ahnung hat
mit der Zweitausbildungund der Absetzung von Studienkosten. Solltest du während des Studiums
oder der Ausbildungselbstständig tätig sein,
gibt es eine schlechte Nachricht:Die Lohnsteuerhilfevereine sind
nicht befugt, Selbstständigen zu helfen. Du musst entweder
zum Steuerberater gehenoder suchst dir eine Software raus,mit der du deine Steuererklärung
selber machen kannst,zum Beispiel die Software von Elster. Elster ist das kostenloseelektronische Steuererklärungsprogramm
des Finanzamts,das man auf deren Website findet. Es gibt auch
Steuererklärungsprogramme für Zuhause. Sie kosten zwar Geld,
haben aber Steuertipps und Ausfüllhilfen. Tipps für
eine erfolgreiche Steuererklärung:Tipp 1:
Sich nicht abschrecken lassen. Tipp 2:
Sich ein bisschen selber belesenund nicht nur
auf Steuersoftware verlassen. Tipp 3:
An die Frist halten. Tipp 4: Schau, ob dir Pauschalbeträge
weiterhelfen können. Und Tipp 5:Immer dran denken:
So schlimm ist das alles gar nicht. Duzzi, duzzi, du. Das Prinzip ist ja eigentlich einfach. Formulare ausfüllen,
fristgerecht abschicken, warten. Und dann? Freuen!* Kassenklingeln ** Jubelschreie *Wir haben alle
keinen Bock auf die Steuer. Wenn du dich überwindest
und ein paar Tricks kennst,ist es nicht schlimm, und
es wird leichter, je öfter du das machst. Was bedeutet ein bisschen Aufwand
am Ende des Jahres,wenn du Geld
bei der Ausbildung sparen kannst?Wenn du was nicht kapierst,
gibt es Hilfe. Egal ob von Mami oder Bruder,
dem Lohnsteuerhilfevereinoder auch dem Steuerberater. So, Freunde, wir würden gerne wissen:Habt ihr schon
eine Steuererklärung gemacht?Wenn ja: Hattet ihr Angst,oder seid ihr Steuer-Checker
und habt Tipps für die anderen?Schreibt uns bei den Kommentaren. Wenn euch die Folge gefallen hat:
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ein weiteres cooles funk-Format. Und jetzt:
Abtreten, Steuererklärung. Untertitel im Auftrag des ZDF
für funk, 2018